Eine Besonderheit der fränkischen Bierkultur ist ihr ausgeprägter Familiensinn. Viele der rund 300 Brauereien sind seit langer Zeit im Besitz einer Familie – hier steht oft schon die nächste Generation an Brauerinnen und Brauern in den Startlöchern. Weitergegeben werden in diesem Zuge immer wieder die traditionellen Rezepte für die Brauspezialitäten, die das jeweilige Bier unverwechselbar im Geschmack machen.
Der typisch fränkische Familiensinn für Tradition bedeutet aber keineswegs Stillstand. Jede nachwachsende Generation bringt ihre eigene Note und Erfahrungen mit, die sie im Zuge ihrer Ausbildung, ihrer beruflichen Stationen bei anderen Betrieben oder im Ausland gesammelt hat. Dennoch wurzeln die jungen Brauerinnen und Brauer tief in ihrer Heimat. Zurück am Sudkessel der Familie sorgen sie zum Beispiel dafür, dass die Technik auf dem neuesten Stand bleibt, das Sortiment mit neuen Kreationen ergänzt wird oder sich im Braugasthof Tradition und frisches Ambiente gegenseitig bereichern. In Bamberg etwa haben sich genau solche Betriebe zum „Verein der Bamberger Familienbrauereien“ zusammengeschlossen und zelebrieren unter anderem jedes Jahr am 23. April auf dem Bamberger Maxplatz den "Tag des Bieres" mit verschiedenen Kostbarkeiten aus ihrem Sortiment.